Die EU hat Ernst gemacht: Seit Januar dürfen Textilien nicht mehr im Restmüll landen – eigentlich. In Deutschland sieht die Situation anders aus, sodass sich unser Land vorerst der EU-Vorgabe widersetzt: Verschlissene und schmutzige Kleidung kommt weiter in den Restmüll.
Mit der neuen Richtlinie will die EU das Textilrecycling ankurbeln und Millionen Tonnen Kleidung und Stoffe vor der Müllverbrennung bewahren. Sie schreibt vor, dass alle Textilien separat entsorgt werden müssen. Bisher landeten EU-weit nur rund 22 Prozent der Alttextilien in speziellen Sammelsystemen. Der Rest wurde verbrannt oder deponiert.
Deutschland gehört in Sachen Altkleider-Sammlung mit einer Quote von 50 bis 65 Prozent zu den Vorreitern. Hier übernehmen gemeinnützige Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz oder die AWO diese Aufgabe. In Lettland liegt die Quote laut Europäischer Umweltagentur bei knapp fünf Prozent, in Spanien bei rund zwölf Prozent. Die neue Regelung soll hier mehr Bewusstsein schaffen.
Viele Verbraucher in Deutschland fragen sich nun, ob wirklich alles in die Altkleidersammlung soll – auch stark beschädigte oder verschmutzte Textilien. Die Antwort: Nein.
“Stark verdreckte oder unbrauchbare Kleidungsstücke sollten weiterhin in den Restmüll”, heißt es von der Verbraucherzentrale, dem Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) sowie etlichen Kommunen. Brauchbare Kleidung gehört wie gehabt in die Altkleidersammlung.
Verschlissene Stoffe würden die Qualität der Sammlung beeinträchtigen. Eine Vermischung könnte das System überfordern. Die Sortierung von brauchbaren und unbrauchbaren Textilien ist teuer und aufwendig, vor allem, da vieles von Hand gemacht werden muss.
Die, die nicht gemeinnützig (kommunal, DRK, kirchlich, …) ist.