Eine neue Untersuchung von Supernova-Explosionen legt nahe, dass Dunkle Energie nicht benötigt wird, um die Ausdehnung des Universums zu erklären
“Die Kernidee der sogenannten Timescape Cosmology stellt die Auswirkungen von Inhomogenitäten und deren Rückwirkungen auf die großskalige Dynamik des Universums in den Vordergrund”
Ganz abwegig ist das laut Pradler nicht: “Prinzipiell unterscheiden sich aufgrund der Einstein’schen allgemeinen Relativitätstheorie die Expansionseigenschaften und die Zeiterfahrung in den strukturgefüllten Regionen, was zu einer effektiven Beschleunigung führen könnte, wenn man die Dynamik des Universums aus einer globalen Perspektive betrachtet.”
In der Standardkosmologie würde man diese Inhomogenitäten allerdings aus gutem Grund als weitgehend unbedeutend ansehen, stellt der Forscher klar. Hier geht man nicht von Rückwirkungen kleiner Strukturen, im Fachjargon auch Backreaction genannt, aus. “Es wäre außergewöhnlich, wenn Strukturen auf kosmisch vergleichsweise kleinen Skalen die globalen Expansionseigenschaften des Universums derart dramatisch beeinflussen könnten”, betont Pradler. “Tatsächlich gibt es detaillierte Arbeiten, die zeigen, dass es in den betrachteten Konstellationen zu keiner nennenswerten Backreaction kommt.” Überzogene Behauptung
“Die Behauptung, dass mit der neuen Studie die Dunkle Energie ‘abgeschafft’ sei, ist daher überzogen und spiegelt nicht die wissenschaftliche Konsensmeinung wider”, sagt Pradler. Es gebe in diesem Fall widersprechende Arbeiten sehr namhafter Fachleute.